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Interview: Behind the Scene Interview mit Vratyas von Skaldic Art

Seit dem Start unserer Website hat
sich eine Menge getan und um einmal mehr zu beweisen das wir alle
zu Wort kommen lassen, hat sich dieses Interview mit Vratyas vom
Label Skaldic Art ergeben. Er ist der Gründer,
Organisator kurz gesagt: er ist das komplette Label. Da er außerdem
direkt bei uns um die Ecke wohnt war dies Grund genug mal
jemanden zum Thema Heavy Metal zu befragen der hinter den
Kulissen die Fäden in der Hand hält!
Maximillian_Graves: Hi, ja erzähl doch erst einmal
wann Dir das erste Mal die Idee kam das Label Skaldic Art zu gründen
und welche Hintergründe das Ganze hatte?
Vratyas: Die Idee dieses Label zu gründen ist
schon einige Jahre alt. Nachdem ich durch meine eigenen
Erfahrungen als Musiker die ersten Eindrücke hinter mir hatte
stellte ich mir oft die Frage, ob die Arbeit eines üblichen
Labels denn wirklich auf die Musik, oder nicht vielmehr auf
reinen Profit ausgerichtet ist. Leider hat sich in fast allen Fällen
gezeigt, daß Geld im Vordergrund steht, und die Kunst selbst für
viele Labels nur Mittel zum Zweck darstellt. Für mich als
Musiker war und ist dies eine Sache, die ich gerne ändern möchte,
auch wenn meine Möglichkeiten natürlich nicht endlos sind...Ich
denke ein Label sollte Bands unterstützen, ihre Vorstellungen
bestmöglich umzusetzen, und sie nicht zu einem reinen Produkt
verarbeiten. Bei Skaldic Art haben alle Bands zunächst einmal
die freie Wahl bezüglich des Studios, in dem sie gerne aufnehmen
möchten. Des weiteren werden sämtliche Entscheidungen, sei es
in Bezug auf Werbung oder sonstige Aktivitäten, grundsätzlich
mit allen Bands abgesprochen. Layouts der Alben unterliegen
keinerlei Vorgaben meinerseits, sondern ich stelle es den Bands
frei alles nach ihren Vorstellungen zu realisieren. Das alles mag
schön klingen, man sollte aber nicht vergessen, daß es für
alles ein finanzielles Maximum gibt, auch - oder gerade - bei
einem kleinen Label wie Skaldic Art.
Maximillian_Graves: Ich stelle mir es nicht einfach
vor den Grundstein für ein Label zu legen. Wie war es am Anfang
ohne echte Beziehungen und Erfahrungen mit der Thematik? Welche Hürden
galt es zu nehmen und welche Schwierigkeiten gab es am Anfang?
Gab es jemanden der dich unterstützt hat und Dir Tips geben
konnte um die Sache ins rollen zu bringen ?
Vratyas:
Durch die Erfahrungen
mit meiner eigenen Musik hatte ich die Möglichkeit einige Jahre
bereits ein paar Blicke hinter die sogenannten Kulissen werfen zu
können. Ich denke, daß diese Zeit für das Label sehr hilfreich
war, denn ohne diese Erfahrungen wäre ein gelungener Start
sicher niemals möglich gewesen. Die größten Schwierigkeiten
bestanden, wie immer in solchen Fällen, in fehlenden
finanziellen Mitteln, um in größerem Ausmaß Werbungen zu
schalten etc. Auch war es nicht einfach alle nötigen Adressen
der Vertriebe und Magazine an Land zu ziehen, was notwendig ist,
um die Alben auch in Umlauf zu bringen. Eine Hilfe am Anfang war
sicherlich Napalm
Rec., die zunächst
den Vertrieb übernahmen. Inzwischen ist Skaldic Art in der Lage, diesen selbst zu übernehmen,
was zwar eine Menge mehr Arbeit bedeutet, aber auch weitergehende
Chancen bietet.
Maximillian_Graves: Welches waren so die ersten Bands
mit denen Du gearbeitet hast? Kanntest Du diese schon vorher? Den
ich nehme an das die ersten Release von Skaldic Art sehr wichtig
waren, schon allein aus dem finanziellen Gesichtspunkt?
Vratyas:
Die erste Band, die
ich damals unter Vertrag genommen habe, war Furthest Shore. Diese Band war zwar gänzlich neu, ich
kannte aber die Vorgänger Alben dieser Band, nämlich Darkwoods
My Betrothed. Deren epische Stücke, die bei Furthest Shore die Hauptrolle spielen, haben mir schon
seit Jahren sehr gut gefallen. Deren Debut Album wurde gemeinsam
mit der ersten CD der Düsseldorfer Obsidian Gate veröffentlicht, die bis dato noch nicht
in Erscheinung getreten waren, allerdings ein überaus gutes Demo
zu bieten hatten.
Maximillian_Graves: Heute zählen Bands wie Ordo Draconis, Vindsval oder Obsidian Gate zu deinen Entdeckungen. Es sind alles sehr
symphonisch ausgerichtete BM Bands. Ist dies Zufall oder liegt
Dir diese Art Musik persönlich sehr am Herzen oder siehst Du
Markt-strategisch einfach die besten Chancen für diese Art von
Bands?
Vratyas:
Strategisch sinnvoll
wäre es zur Zeit sicher, wenn ich Gothic Bands unter Vertrag hätte,
oder auf Bands setzen würde, die den alten Black Metal Stil
bevorzugen. Ich nehmen mit Skaldic Art ausschließlich Bands unter Vertrag, die
mir herausragend gut gefallen, und die zudem auch menschlich gut
in das Konzept des Labels passen. Bevor ich eine Band unter
Vertrag nehmen können schon einmal einige Monate vergehen. In
dieser Zeit versuche ich ein wenig hinter die reine Musik einer
Band zu schauen, denn ich möchte auf keinen Fall eine Horde
&132;Schwachsinniger&147; unterstützen, so gut ihre Musik auch
sein mag. Die Einstellung hinter der Musik zählt für mich
genauso wie die Musik selbst, das Eine kann ohne das Andere
niemals vollkommen überzeugen in meinen Augen.
Maximillian_Graves: Wie entscheidest Du welche die nächste
Band für dein Label sein könnte? Was sind so die Kriterien die
Dich auf eine Band aufmerksam werden lassen? Wie wichtig ist es
das Dir selbst die Musik gefällt und wie wichtig ist Dir der
erste Eindrck den Du von den Membern dieser Band hast?
Vratyas:
Dem aufmerksamen
Betrachter mag auffallen, daß auf Skaldic Art ausschließlich
Bands unter Vertrag stehen, die zuvor bei keinem anderen Label
waren, und hier ihre Debut Alben veröffentlichen. In der
Vergangenheit gab es Anfragen einiger Bands, die bereits auf Veröffentlichungen
zurückblicken konnten, aber es gab Gründe auch weiterhin auf
die &132;Newcomer&147; zu vertrauen. Ab und an bekomme ich
Demos von Bands direkt zugeschickt, manchmal lese ich mir in
diversen Zines die Reviews einiger Demos durch. Wenn etwas gut
klingt, bestelle ich es einfach und höre es mir an. Der erste
Eindruck zählt insofern, als daß er nicht schlecht sein darf.
Wenn mir etwas nicht gefällt, dann höre ich es mir auch nur in
den seltensten Fällen mehrmals an. Wenn ich aber ein
interessantes Demo in Händen habe, dann höre ich es mir über
Tage oder Wochen hinweg einige Dutzende Male an, bevor ich mich
entschließe die Band zu kontaktieren oder auch nicht.
Maximillian_Graves: Wenn Du eine Band unter Vertrag
nimmst wie kann man sich ein solches Verhältnis vorstellen? Was
versuchst Du deinen Bands zu bieten und was verlangst Du von den
Leuten mit denen Du arbeitest?
Vratyas:
Die Bands haben, wie
bereits gesagt, alle denkbaren Freiheiten. Bei der Wahl des
Studios angefangen, über die Gestaltung des Layouts, bis hin zur
Ausarbeitung der Werbungen wird alles gemeinsam entschieden,
respektive von den Bands allein. Ich versuche den Bands mit
meinen Erfahrungen zu helfen, versuche sie zu unterstützen in
ihren Zielen. Natürlich hat alles einen bestimmten Rahmen, denn
bislang habe auch ich es noch nicht geschafft Geld zu scheißen,
leider. Im Rahmen der Möglichkeiten aber stehen alle Wege offen.
Ein weiteres Merkmal der Zusammenarbeit mit den Bands auf Skaldic
Art mag sein, daß ich versuche auch alle Musiker untereinander
zusammenzubringen. Bisher, so denke ich, verstehen sich die Jungs
sehr gut miteinander, helfen sich gegenseitig aus auf Konzerten,
unterstützen sich wenn Not am Mann ist. Zudem sind alle Verträge
mit den Band auf Skaldic Art mittelfristig angelegt, das heißt
ich mache keine Verträge über lediglich ein einzelnes Album.
Wenn ich eine Band unter Vertrag nehmen, dann vertraue ich auf
deren Fähigkeiten 100%ig, auch wenn sich nicht gleich mit dem
Debut Gewinne einfahren lassen. Solange sich die Sache selbst trägt,
also bei Null abschließt, ist die Sache o.k. für mich. Ich möchte
helfen die Bands aufzubauen, und sie nicht verheizen.
Maximillian_Graves: Uns würde interessieren wie Du an
einen neuen Release heran gehst. Was sind Deine Ziele die Du mit
einem neuen Output verfolgst? Versuchst Du jede Platte zu überbiete
was die Verkaufszahlen angeht oder ist es realistischer für Dich
ein bestimmtes Niveau der Verkaufszahlen zu halten?
Vratyas:
Natürlich möchte
ich mit jedem Album mehr verkaufen als vorher, ganz klar.
Realistisch ist das aber nur, wenn man sieht daß sich das Label
selbst entwickelt. Ich versuche von Mal zu Mal etwas Neues
einzubauen, versuche Fortschritte zu schaffen, die letztlich vor
allem den Bands zu Gute kommen. Das Ziel eines jeden Albums ist
es zunächst einmal, die Vorstellungen der Musiker so nah wie möglich
zu 100% zu erfüllen. Ist ein Album fertig, dann ist es zum Großteil
meine Aufgabe, die entstandenen Kosten wieder einzubringen. Natürlich
kann es nicht sein, daß eine Band mit 2-3 Alben am Stück nur
Verluste macht, denn darunter würde das gesamte Konzept leiden,
denn es ist nur eine bestimmte Summe Geld vorhanden, und wenn
eine Band hierbei lediglich herausnimmt, ohne hineinzutun, dann
steht einfach weniger Geld für die anderen Bands zur Verfügung.
Das Ziel ist es das Label auszubauen, bis zu einem bestimmten
Grade versteht sich. Solange es mir möglich bleibt meinen
eigenen Weg zu gehen, und solange keinerlei Kompromisse notwendig
werden, die ich mit mir selbst nicht vereinbaren könnte, solange
steht einer Erweiterung nichts im Wege. Ab einem bestimmten Punkt
aber wären eben diese Kompromisse unumgänglich, von daher ist
der Größe Skaldic Arts eine Grenze gesetzt, die ich aber als
gesund bezeichnen würde.
Maximillian_Graves: Wieviel Zeit kostet einen
eigentlich die Arbeit an so einem Label? Ist dies ein Fulltime
Job oder kann man so etwas nebenbei betreiben? Wie ist der Spaßfaktor
bei so einer Sache? Kannst Du Dir vorstellen so etwas Dein Leben
lang zu machen oder ist es mehr eine Erfahrung die man eine Zeit
lang macht?
Vratyas:
Die Arbeit, die ich
in Skaldic Art investiere, übersteigt alles, was man
sich als Angestellter vorstellen könnte. Manchmal ist es ruhig,
und man hat etwas Zeit für sich. Kurz vor der Veröffentlichungen
von Alben aber kann es auch sein, daß ich pro Woche 2-3 Nächte
komplett durchmachen muß, um alles zu schaffen. Immerhin ist Skaldic Art ein Ein-Mann-Betrieb.
Spaß macht es, wenn man letztlich das fertige Album in Händen hält,
und die Band zufrieden damit sind. Spaß macht es auch, wenn man
durch seinen Einsatz direkt sieht, welche Erfolge man erzielen
kann. Im Großen und Ganzen aber ist die Arbeit an und in einem
Label nicht das, was man sich hinlänglich darunter vorstellen könnte.
Es ist viel Streß, und es gibt Tage, an denen frage ich mich
schon, ob sich der ganze Aufwand wirklich lohnt. Letztlich denke
ich aber, daß das, was ich mache, richtig ist, und dieser
Gedanke gibt mir die Kraft weiterzumachen. Ob es eine Arbeit über
viel Jahre hinweg sein wird, oder ob es nur eine mehr oder minder
kurze Erfahrung sein wird, hängt nicht zuletzt vom Erfolg ab.
Auch ich muß ab und an mal was essen, der Hausbesitzer möchte
doch hier und da mal seine Miete sehen etc. Wenn es irgendwann
mal nicht mehr gehen sollte, dann geht es einfach nicht.
Maximillian_Graves: Wie sieht die Zukunft von Skaldic
Art aus? Hat Du schon Pläne oder ein neues Aß im Ärmel das wir
als nächstes auf deinem Label bewundern dürfen?
Vratyas:
Die Zukunft ... Bald
erscheinen die neuen Alben der Band Ordo Draconis und Obsidian Gate. Sich darum zu kümmern wird die
vorrangigste Aufgabe der nächsten Zeit sein. Im Spätsommer dann
beginnen die Arbeiten an den Alben der Bands Vindsval und Rivendell. Momentan gibt es schon 2-3 Bands, die ich im Auge
habe. Allerdings genießen die bereits unter Vertrag stehenden
Bands absolute Priorität. Ich werde also erst dann eine weitere
Band unter Vertrag nehmen, wenn das dazu nötige Geld 100%if
vorhanden ist, denn ich möchte nicht eines Tages einer der Bands
sagen müssen, es sei zu wenig Geld vorhanden, welches in eine
andere Band geflossen ist. Sollte es aber finanziell irgend
machbar sein, dann werde ich in diesem Jahr 1-2 neue Bands bei
Skaldic Art aufnehmen. Namen werde ich an dieser Stelle natürlich
keine verraten :- ) Ich möchte nur soviel sagen, daß ich mich
manchmal wundere, welchen durchschnittlichen Kram manche Labels
veröffentlichen, obwohl zeitgleich absolut geniale Musiker mit
ihrer Musik ungehört bleiben. Ich werde weiterhin versuchen eben
diesen Bands die Möglichkeit zu bieten, die sie einfach
verdienen, und ich kann nur hoffen, daß sich einige Leute mal
trauen diesen jungen Bands ein Ohr zu leihen. Viele würden sich
wundern, was sie die Jahre über verpaßt haben, indem sie sich
andauernd bei WOM die neusten Durchschnitts-CDs gekauft haben.
Ich hoffe, der eine oder andere von euch nimmt sich die Zeit, mal
in die Alben der Bands auf Skaldic Art reinzuhören. Niemand soll
die &132;Katze im Sack&147; kaufen. Daher arbeiten wir fleißig
an der neuen Homepage, auf der natürlich auch von allen Bands MP3
angeboten werden.
Geplanter Start
der Homepage ist der 15. Juni. Schaut einfach mal rein unter www.skaldicart.de und
macht euch ein eigenes Bild.
Ansonsten könnt Ihr Kontakt aufnehmen über:
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